Kredit Ohne Ehepartner: Darlehen ohne Ehegatten aufnehmen
Wer ein Darlehen aufnehmen möchte, stellt sich oft einen Kredit ohne Ehepartner vor. Banken und Sparkassen fordern dagegen häufig die Mitverpflichtung des Ehegatten, um die Rückzahlungspflicht einer weiteren Person auferlegen zu können. Leistet der Ehegatte die Unterschrift, wird er zum Mitschuldner oder in seltenen Fällen zum Bürgen. Als Mitschuldner oder als selbstschuldnerischer Bürge haftet der Ehegatte für die Erfüllung der Rückzahlungspflicht des Darlehensnehmers. Diese Haftung des Ehegatten erfolgt gesamtschuldnerisch neben dem Kreditnehmer. Damit hat das Kreditinstitut die Wahl, ob es bei Ratenrückständen oder Zahlungsausfall gegen den Darlehensnehmer, den Ehepartner oder gegen beide gleichzeitig vorgeht. Ähnlich ist die Situation, wenn der Ehepartner als selbstschuldnerischer Bürge für die Schuld des Darlehensnehmers aufgetreten ist.
Einen Kredit ohne Ehepartner gewähren die meisten Banken und Sparkassen daher nur selten. Ist der Ehegatte als Mitschuldner oder Bürge zur Erfüllung der Pflichten des Darlehensnehmers mitverpflichtet, gewinnt das Kreditinstitut eine zusätzliche Person, auf dessen Arbeitskommen und Vermögen es im Ernstfall zugreifen kann. Auf einen Kredit ohne Ehegatten lässt sich ein Darlehensgeber meist nur dann ein, wenn entweder der Kreditnehmer selbst eine besonders gute Bonität besitzt oder anderweitige Sicherheiten stellen kann. Die geforderte Bonität kann sich aus einer Tätigkeit des Schuldners im öffentlichen Dienst oder aus einem sehr hohen Arbeitseinkommen ergeben. Daraus folgt, dass einen solchen Kredit Selbständige kaum erhalten werden. Ein schufafreier Kredit ist in dieser Situation kaum möglich. Vielmehr verzichtet ein Kreditinstitut nur dann auf die Unterschrift des Ehegatten, wenn die Schufa-Anfrage einen besonders guten Scoring-Wert ergibt und zudem die Schufa keine Negativmerkmale mitteilt.
Gründe und Grenzen beim Kredit ohne Ehepartner
Das Absehen von einer Übernahme der Mitschuld durch den Ehegatten kann dadurch veranlasst sein, dass dem Ehepartner die Mithaftung erspart werden soll. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Kredit zur Finanzierung eines Geschenks dient, mit dem der andere Ehepartner überrascht werden soll. Manchmal soll auch dem Ehegatten die Übernahme einer Mitschuld nicht zugemutet werden, weil der zu finanzierende Gegenstand beispielsweise allein für ein Hobby des Kreditnehmers angeschafft wird. Außerdem kann es sein, dass ein Kredit ohne Ehepartner deshalb erforderlich wird, weil es keinen Ehegatten gibt oder weil dieser die Übernahme der Mithaftung ablehnt. In einzelnen Fällen kann die Aufnahme des Ehepartners in den Kreditvertrag auch deshalb untunlich sein, weil der Ehegatte eine schlechte Bonität besitzt. In einem solchen Fall könnte eine diesen betreffende negative Schufa-Auskunft die gesamte Finanzierung gefährden.
Generell gilt, dass Banken und Sparkassen einem Kredit ohne Ehepartner umso eher zustimmen, je niedriger die Kreditsumme ist und je mehr anderweitige Sicherheiten vorhanden sind. Oft wird auf eine Mithaftung des Ehegatten verzichtet, wenn der Kreditbetrag 5.000 EUR nicht übersteigt. Bei hohen Kreditsummen und risikobehafteten Finanzierungen dagegen besteht das Kreditinstitut zumeist auf einer Mithaftung des Ehegatten. Dies gilt etwa bei Immobilienfinanzierungen oder auch bei Krediten an Selbständige und Freiberufler. Außerdem erfolgt hier regelmäßig eine besonders intensive Prüfung der Bonität, sodass ein schneller Online Kredit in dieser Situation kaum denkbar ist. Zudem lassen sich Banken und Sparkassen den Verzicht auf die Mithaftung des Ehepartners regelmäßig mit einem erheblichen Risikoaufschlag bei der Festlegung des Kreditzinses vergüten.